Wer ist ein Guru?

Übersicht

Einen Lehrer zu haben, der uns in jedem Bereich führt, ist von unschätzbarem Wert. Dies trifft auch für das Gebiet der Spiritualität zu. Da Spiritualität feinstofflich, d.h. nicht greifbar ist, kann man schwer mit Sicherheit erkennen, wer ein spirituell entwickelter Führer oder Guru ist. Ein Guru unterscheidet sich grundsätzlich von einem Lehrer oder Prediger. Er ist ein Leuchtturm des spirituellen Lichtes in unserer Welt und lehrt die allgemein gültigen spirituellen Prinzipien, die jeder Kultur und Religion zu Grunde liegen. Dieser Artikel geht näher auf Seine Eigenschaften und wichtigsten Merkmale ein.

1. Einführung

Was geschieht, wenn man Kindern sagt, sie sollen sich in einer modernen herkömmlichen Wissenschaft selbst ausbilden, ohne Lehrer oder irgendeinem Zugang zu dem bereits vorhandenen, über die Jahrhunderte erworbenen Wissen? Was wäre, wenn wir bei jedem unserer Schritte das Rad neu erfinden müssten, ohne Zugang zu dem Wissen, welches Gelehrte, Autoritäten und Spezialisten zur Verfügung stellen könnten? Wenn dies der Fall wäre, würden wir ein ganzes Leben damit zubringen, Wissen und Bildung zu erlangen, ohne die Hoffnung, größere Fortschritte machen zu können, und gingen dabei vielleicht sogar den falschen Weg.

Universaler Geist und Intellekt: Genauso wie Menschen einen Geist und Intellekt haben, so hat Gottes gesamte Schöpfung, das Universum, einen Universalen Geist und Intellekt. Er enthält absolut unverfälschte Informationen über alle Dinge des Universums. Dies wird auch Gottes Geist und Intellekt genannt. Wenn wir uns spirituell entwickeln, verschmilzt unser feinstofflicher Geist und Intellekt mit dem Universalen Geist und Intellekt. Auf diese Weise erhalten wir Zugang zu den Informationen über die gesamte Schöpfung Gottes.

Im gleichen Maße brauchen wir auch auf unserem spirituellen Weg jemanden, der uns anleitet und führt. Es liegt nahe, dass ein jeder Führer natürlich eine echte Autorität auf seinem Gebiet sein muss. Auf dem Gebiet der Spiritualität nennt man eine solche Autorität Guru.

Es gibt das Sprichwort, dass im Reich der Blinden ein Sehender König ist. Ein Guru ist mit seinem hoch aktivierten Sechsten Sinn ein Sehender im Reich der spirituell Blinden und Unwissenden. Er ist jemand, der den spirituellen Weg unter der Führung Seines Spirituellen Führers schon gegangen ist, und Zugang zum Universalen Geist und Intellekt hat. In diesem Artikel erklären wir, wer ein Spiritueller Führer oder Guru ist, und welches Seine Merkmale sind.

2. Definition eines Gurus bzw. eines spirituell entwickelten Führers

Das Höchste Gottesprinzip manifestiert in verschiedenen Aspekten. Diese verschiedenen Aspekte Gottes erfüllen bestimmte Funktionen innerhalb des Universums – ähnlich der Regierung eines Staates, die auch verschiedene Ministerien hat, um ein reibungsloses Regieren und gutes Funktionieren des Landes sicherzustellen.

Genauso wie wir ein Unterrichtsministerium haben, welches die Bildung in den Modernen Wissenschaften landesweit sicherstellt, ist derjenige Aspekt Gott, der nach dem spirituellen Lehren und spirituellem Wachstum im Universum sieht, als der Guru bekannt. Dieser Aspekt wird der unsichtbare oder unmanifeste (nirgun) Guru oder das Lehrende Prinzip Gottes genannt. Der unmanifeste Guru durchdringt das ganze Universum und ist alle Zeit unseres Lebens mit uns und auch, nachdem wir gestorben sind. Das ganz besondere, herausragendste Wesensmerkmal ist, dass der unmanifeste Guru uns während unseres ganzen Lebens beisteht, und uns langsam von unserem weltlichen Lebensweg zum spirituellen Lebensweg führt. Er führt uns unserem spirituellen Niveau entsprechend, d.h. entsprechend unserer Fähigkeit, spirituelles Wissen aufzunehmen, ob wir uns nun dessen bewusst sind oder nicht, und hilft uns, Fähigkeiten und Tugenden zu entwickeln wie Ausdauer, Hingabe, Genauigkeit im Detail, Beharrlichkeit, Mitgefühl usw. Alle diese Fähigkeiten tragen dazu bei, dass wir gute Gottsuchende sein können, und sind lebenswichtig bei der Aufrechterhaltung unserer spirituellen Reise. Für all diejenigen, die aktiv nach spirituellem Wachstum streben, ist der Guru noch viel tatkräftiger aktiv und führt sie in einer unsichtbaren Form, entsprechend dem, was sie benötigen.

Innerhalb der gesamten Weltbevölkerung beginnen einige wenige eine universelle Spirituelle Praxis, die über die Grenzen organisierter Religionen hinausgeht. Unter diesen sind wiederum sehr wenige, die durch ihre Spirituelle Praxis ein spirituelles Niveau von über 70% erreichen (die Geburtsreligion spielt dabei keine Rolle). Der unmanifeste Guru wirkt vollständig durch einige dieser spirituell hoch entwickelten Menschen, die wir dann als manifesten (sagun) Guru oder Guru in Menschenform bezeichnen. In anderen Worten, jemand, der als Guru oder spiritueller Führer bezeichnet wird, muss ein spirituelles Niveau von mindestens 70% aufweisen. Der Guru in Menschengestalt ist ein Leuchtturm spirituellen Wissens für die Menschheit und ist vollständig auf den Universalen Geist und Intellekt Gottes ausgerichtet.

2.1 Die wörtliche Bedeutung des Begriffes Guru

Das Wort „Guru“ kommt aus dem Sanskrit und hat eine tiefe spirituelle Bedeutung. Es besteht aus den beiden Silben Gu und Ru:

Gu bezeichnet die spirituelle Unwissenheit, in der sich ein Großteil der Menschheit befindet.

Ru stellt die Ausstrahlung des spirituellen Wissens dar, welches die Unwissenheit zerstreut.

Kurz gesagt, der Guru ist Derjenige, der die Dunkelheit der spirituellen Unwissenheit der Menschheit zerstreut und ihr spirituelle Erfahrungen und spirituelles Wissen vermittelt.

3. Der Unterschied zwischen einem Lehrer/Professor und einem Guru

Die folgende Tabelle zeigt die Unterschiede zwischen einem Lehrer und einem Guru in menschlicher Form auf.

Ein Lehrer Ein Guru
teacher guru
Lehrt in einer bestimmten Zeitspanne Lehrt 24 Stunden am Tag
Lehrt mit Worten Lehrt mit Worten und über Worte hinaus
Sorgt sich kaum bis nicht um das persönliche Leben des Schülers Kümmert sich um den Schüler in jeder Hinsicht seines Lebens
Lehrt wenige Fächer Lehrt die spirituelle Wissenschaft, die alle Themen mit einschließt

4. Der Unterschied zwischen einem Prediger und einem Guru

Es gibt einen großen Unterschied zwischen einem, der spirituelles Wissen oder Religion predigt, und einem Guru. Das folgende Bild zeigt den Unterschied zwischen den beiden , wie sie jemanden anleiten.

Ein Prediger Ein Guru
preacher guru
Vorbereitet / Geplant Spontan
Gekünstelt Natürlich
Entspringt dem Intellekt Entspringt der Seele (dem Göttlichen Prinzip in uns)
Verlässt sich stark auf Zitate von anderen berühmten Heiligen und Heiligen Schriften Beruht auf dem unmanifesten Lehrprinzip Gottes, der Quelle aller Heiligen Schriften
Auf einem sehr oberflächlichen Niveau, so dass der Zuhörer nach kurzer Zeit gelangweilt ist Die Rede ist von Göttlichem Bewusstsein erfüllt, man kann stundenlang zuhören
Zweifel der Zuhörer bleiben unbeantwortet Zweifel werden geklärt, ohne dass die Fragen gestellt werden müssen
Sein Ego ist fast immer im Vordergrund Ego ist niemals gegenwärtig

Die meisten Prediger in der heutigen Welt sind auf einem spirituellen Niveau von 30%, daher haben sie weder die nötige Fähigkeit, die wahre Bedeutung der Schriften zu verstehen, welche sie zitieren, noch haben sie am eigenen Leib und Bewusstsein erfahren, was in diesen geschrieben steht. Hierdurch ist die Gefahr sehr groß, ihre Zuhörer in die Irre zu führen.

5. Was ist der Unterschied zwischen einem Guru und einem Heiligen?

5.1 Wodurch wird ein Mensch zu einem Guru, darüber hinaus, dass er ein Heiliger ist?

Jeder Guru ist ein Heiliger, aber das Gegenteil ist nicht immer der Fall. Nur wenige Heilige kommen als Guru in Frage.

Die folgende Aufstellung zeigt, wie viele Heilige und Gurus es im Februar 2016 auf der Welt gibt.

Spirituelles Niveau Heilige1 Gurus2 Gesamt
60 – 69%3 3.500 1.500 5.000
70 – 79% 50 50 1004
80 – 89% 10 10 204
90 – 100% 5 5 104

Fußnoten

  1. Unter einem Heiligen verstehen wir eine Person, die ein spirituelles Niveau von 70% oder mehr hat. Ein Heiliger weckt das Interesse der Menschen der Gesellschaft für eine Spirituelle Praxis und leitet sie an, den Weg der Spiritualität zu gehen.
  2. Gurus übernehmen die volle Verantwortung, Gottsuchende anzuleiten, damit sie die Endgültige Befreiung (Moksha) erreichen, und bewirken auch, dass sie diese tatsächlich erreichen.
  3. Obwohl jemand unter 70% spirituellem Niveau nicht als Heiliger anerkannt wird, haben wir eine Gesamtzahl von 5.000 Gottsuchenden mit einem spirituellen Niveau von 60–69% aufgeführt. Menschen mit einem spirituellen Niveau von 60–69% (Gottsuchende) sind auf dem Weg, ein Heiliger oder Guru zu werden. Dies bedeutet auch, dass diese die Möglichkeit in sich tragen, Heilige oder Gurus zu werden. Wenn Gottsuchende mit solch einem spirituellen Niveau ihre Spirituelle Praxis fortsetzen, werden 70% (d.h. 3.500) Heilige und 30% (d.h. 1.500) Gurus.
  4. Mit Februar 2016 gibt es ungefähr 1000 Heilige mit einem spirituellen Niveau von 70-100%. In dieser Tabelle zeigen wir jedoch nur die Anzahl derjenigen Heiligen und Gurus, die aktiv Spiritualität verbreiten.

5.2 Was sind die Gemeinsamkeiten eines Heiligen und eines Gurus?

  • Beide haben ein spirituelles Niveau von über 70%.
  • Beide besitzen spirituelle Liebe (Priti) zur Menschheit, d.h. Liebe ohne Erwartungen.
  • Beide haben ein sehr kleines Ego. Daher definieren sie sich nicht über die fünf Sinne, Geist und Intellekt, sondern über die Seele (Atma), also Gott in uns.

5.3 Welches sind die Unterschiede in den Merkmalen  eines Heiligen und eines Gurus?

Die folgende Tabelle zeigt einen groben Vergleich zwischen einem Heiligen und einem Guru, beide mit einem spirituellen Niveau von 80%.

Unterschied zwischen einem Heiligen und einem Guru

Heiliger Guru
Nächstenliebe in %1 30% 60%
Dienst2 30%  50%
Opfer3 70%  90%
Niederschriften:
Menge4
Wesensmerkmale5
2%
Bringt mehr spirituelle Erfahrungen
10%
Mehr spirituelle Führung
Manifeste Energie6  20% 5%
Spirituelle Entwicklung7 Schnell Schneller

Fußnoten (bezogen auf die oben angeführten roten Zahlen):

  1. Unter Nächstenliebe verstehen wir Liebe ohne Erwartungen oder Bedingungen. Sie unterscheidet sich daher grundsätzlich von weltlicher Liebe, die immer mit irgendwelchen Erwartungen behaftet ist. 100% ist die bedingungslose, alles durchdringende Liebe Gottes für alles Erschaffene, von den unbelebten Dingen, über die kleinsten Lebewesen wie Ameisen, bis zu den höchst entwickelten Lebewesen, den Menschen.
  2. Dienst bedeutet, der Absoluten Wahrheit dienen oder dem spirituellen Wissen, welches den universalen Prinzipen entspricht, die allen Religionen zu Grunde liegen und das ganze Universum steuern. Hier würde 100% bedeuten, dass 100% der Zeit, der Fähigkeiten und Möglichkeiten in allen Bereichen (körperlich, geistig, intellektuell, finanziell, sozial usw.) genutzt wird, um Gott zu dienen.
  3. Unter Opfer versteht man, wie viel ihrer Zeit, ihres Körpers, Geistes und Wohlstands sie opfern, um Gott zu dienen.
  4. Die Menge der geschriebenen Texte, um die Absolute Wahrheit zu erklären oder zu verbreiten.
  5. Das Wesen der Schriften von Heiligen dient mehr der Erweckung und Beschreibung spiritueller Erfahrungen, die der Gurus der Führung auf dem spirituellen Weg.
  6. Gott wirkt durch Seine bloße Existenz. Er braucht dazu keine Anstrengungen zu unternehmen, folglich ist Er nicht manifest. Die Formen Seiner Energie sind unmanifest, wie Gelassenheit/Abgeklärtheit (Shanti), Glückseligkeit (Anand) usw. Jedoch benutzen Heilige und Gurus bis zu einem gewissen Grad manifeste Energie, da sie einen materiellen Körper haben.
  7. Ich-Bewusstsein oder “Ich-heit“ bedeutet, sich selbst als von Gott getrennt existierend zu erleben.

    Da Gurus sich mehr mit der unmanifesten (Nirgun) Form Gottes eins fühlen, gebrauchen sie nicht viel manifeste Energie. Weil das „Ich“ in Heiligen größer ist als in Gurus, verwenden diese mehr manifeste Energie. Aber auch dies ist viel weniger verglichen mit denen, die ähnliche Aufgaben mit übernatürlichen Kräften ausführen. Wenn z.B. jemand durch den Segen eines Heiligen von einer Krankheit geheilt wird, ist nur 20% der Energie eine manifeste, wohingegen sie bis zu 50% betragen kann, falls derjenige kein Heiliger ist und mittels übernatürliche Heilkräfte heilt. Da die manifeste Energie Gottes 0 ist, ist die manifeste Energie, die man aufwendet, eine Funktion der Einheit Gottes. Das heißt, je mehr unsere manifeste Energie, desto weiter sind wir von Gott entfernt. Zeichen von manifester Energie sind große, leuchtende Augen, schnelle und scharfe Handbewegungen usw.

  8. Um ihrer Aufgabe gerecht werden zu können, brauchen sowohl Heilige als auch Gurus manifeste Energie von Gott. Heilige lösen manchmal weltliche Probleme ihrer Anhänger, was vergleichsweise viel Energie verbraucht. Ein Guru hilft seinem Schüler, sich auf seine spirituelle Entwicklung zu konzentrieren, damit er bei der Überwindung seiner Probleme spiritueller Natur selbständig wird, mit dem Ergebnis, dass der Guru weniger spirituelle Energie verbraucht.
  9. Beide, Heiliger wie Guru, haben ein spirituelles Niveau von mindestens 70%. Nachdem diese Grenze von 70% überschritten ist, ist das spirituelle Wachstum des Gurus schneller als das des Heiligen. Er erreicht das Niveau des Sadguru (80%) und des Paratpar-Guru (90%) in kürzerer Zeit als andere Heilige. Der Grund hierfür ist, dass Gurus sich ununterbrochen der Aufgabe widmen, das Niveau Ihrer Schüler anzuheben, während Heilige ihren Anhängern auch auf der mehr weltlichen Ebene helfen.

6. Was ist die Bedeutung des Gurus in menschlicher Form?

Jeder von uns sucht Hilfe von Lehrern, Ärzten, Rechtsanwälten usw. in ihrem jeweiligen Fachgebiet. Wenn wir einen Fachmann auf solch vergleichsweise einfachen Gebieten brauchen, können wir uns vorstellen, wie wichtig es ist, einen Guru zu haben, der uns aus dem ewigen Kreislauf von Geburt und Tod befreit.

6.1 Die Bedeutung eines Gurus: In Hinsicht auf die Erziehung eines Schülers

Der Guru erscheint in vielen Formen. Er lehrt uns durch Situationen, Bücher, in menschlicher Form usw. Die folgende Tabelle ist ein Vergleich zwischen diesen verschiedenen Formen und zeigt die Wichtigkeit eines Gurus in menschlicher Form auf.

Bedeutung des Gurus in manifester oder menschlicher Form

Form des Gurus Nicht-Vorhandensein eines Gurus
Mensch Buch Statue / Bild Andere / Situationen im Leben
Das Lernen wird der Aufnahmefähigkeit des Schülers angepasst Möglich Unmöglich Unmöglich Unmöglich  –
Klärung von Zweifeln Möglich, sobald die Zweifel entstehen Zu einem gewissen Grad möglich, aber erst nachdem man viel gelesen hat Unmöglich Unmöglich  –
Benötigte Zeit, um Vertrauen zu entwickeln Sehr wenig Mehr Noch mehr Sehr viel  –
Ermutigendes Lehren und Prüfen Möglich Unmöglich Unmöglich Unmöglich  –
Menge an Schülern, die die Spirituelle Praxis aufgeben Wenige Mehr Viel mehr Die meisten Am meisten
Zeitaufwand für spirituelles Wachstum Wenig Mehr Viel mehr Am meisten Am meisten
Psychologisches Profil der Persönlichkeit des Schülers, der am besten zur Form des Gurus passt Jemand mit großem Bedürfnis nach Führung Jemand mit Bedürfnis nach Unabhängigkeit Jemand, der Unterstützung braucht Jemand mit Bedürfnis nach Unabhängigkeit Jemand mit großem Bedürfnis nach Unabhängigkeit

6.2 Die Bedeutung eines Gurus: In psychologischer Hinsicht

In psychologischer Hinsicht gibt es viele Vorteile, wenn ein Schüler der Spiritualität einen spirituellen Führer in menschlicher Form hat.

  • Gott und Gottesaspekte zeigen ihre Existenz und ihr Potential nicht, wohl aber der Guru, der Seine Form in der Gestalt des menschlichen Gurus zeigt. Auf diese Weise hat ein Schüler der Spiritualität einen Führer – sozusagen zum Anfassen – der sich um ihn auf seinem spirituellen Weg kümmert.
  • Der Guru in menschlicher Gestalt ist wie der unmanifeste Guru allwissend und kann alles wahrnehmen, was Seinen Schüler betrifft. Über Seinen Zugang zum Universellen Geist und Intellekt weiß Er, ob sein Schüler aufrichtig ist oder nicht, wo er Fehler macht usw. Das Wissen um diese Fähigkeit des Gurus hält den Schüler oft davon ab, Schlechtes zu tun.
  • Der Guru erlaubt dem Schüler nicht, einen Minderwertigkeitskomplex aus der Tatsache zu entwickeln, dass er geringer als der Guru ist. Er vernichtet den Minderwertigkeitskomplex im verdienstvollen Schüler und gewährt ihm die alles durchdringende Natur des Gurus.

6.3 Die Bedeutung eines Gurus: In spirituell-wissenschaftlicher Hinsicht

Die folgende Tabelle zeigt die Bedeutung eines Gurus in menschlicher Gestalt für das spirituelle Wachstum eines Gottsuchenden/Schülers.

Bedeutung des Gurus in manifester oder menschlicher Form

Form des Gurus Nicht-Vorhandensein eines Gurus
Mensch Buch Statue / Bild Andere / Situationen im Leben
Führung mit Bedacht, Schicksal und willentliches Handeln zu vermindern & Distress durch negative Wesenheiten zu überwinden, welche die Spirituelle Praxis behindern Möglich Unmöglich Unmöglich Unmöglich  –
Nutzen aus dem beständigen Zusammensein mit dem Guru und Seinem Göttlichen Bewusstsein Möglich Unmöglich Ein wenig Unmöglich  –
Nutzen der Gnade des Gurus Möglich Unmöglich Ein wenig Unmöglich  –
Spirituelles Niveau in %, ab dem der Schüler im Allgemeinen Nutzen gewinnen kann 55%1 40% 60%2 30%  –
Bemühungen in %, die ein Schüler / Gottsuchender machen muss 60%3 70% 70% 70% 100%
Tugenden, die ein Schüler benötigt Dienst & Opferbereitschaft Verständnis der innewohnenden Bedeutung4 Führung von innen heraus Hängt von der Art ab Hohes Ego5
Jährliches spirituelles Wachstum 2-3% 0,25% 0,75% 0,25% 0,001%6

Fußnoten (bezogen auf die roten Zahlen in der obigen Tabelle):

  1. Bei einem spirituellen Niveau von ungefähr 55% entwickelt ein Schüler/Gottsuchender eine spirituelle Reife, die ihn dazu befähigt, von der physischen Gegenwart eines Gurus Nutzen zu ziehen Es ist so, als ob er ein Stipendium für die Spiritualität erhielte. Auf dieser Stufe der spirituellen Reife ist der Schüler nun darauf eingestellt, den Beistand des Gurus richtig nutzen zu können, um ihn zu der Erfahrung Gottes zu führen.

  2. Aus einem Abbild Nutzen zu ziehen, ist verhältnismäßig schwieriger. Die feinstofflichen Schwingungen, die eine Statue oder ein Bild eines Gurus aussendet, können nur Personen nutzen, deren spirituelles Niveau über 60% liegt, und die über einen gut entwickelten Sechsten Sinn verfügen.

  3. Folgt man der Führung eines Gurus in menschlicher Form, ist der Anteil der eigenen Bemühungen am geringsten, da sie auf das Effizienteste kanalisiert wird. In allen anderen Fällen ist das Risiko auch viel höher, Fehler zu machen.

  4. Fähig zu sein, die wahre innewohnende Bedeutung der Schriften wirklich zu verstehen, ist keine einfache Aufgabe. Heilige Schriften und Bücher werden sehr oft falsch interpretiert oder ausgelegt.

  5. Hier bedeutet Ego Vertrauen in sich selbst. Wenn das Selbstvertrauen nicht sehr stark ist, kann man keine spirituellen Fortschritte ohne Führung machen.

  6. Ohne spirituellen Führer (Guru) ist die Wahrscheinlichkeit des Stillstandes oder sogar einer Rückentwicklung des spirituellen Wachstums sehr wahrscheinlich.

7. Einige der wichtigsten Eigenschaften eines Gurus in menschlicher Form

  • Ein Guru steht über den organisierten Religionen und sieht alle Menschen als gleichwertig an. Er unterscheidet nicht aufgrund von Kultur, Nationalität oder Geschlecht. Er sucht nur diejenigen Schüler, die einen starken Wunsch nach spirituellem Wachstum haben.
  • Ein Guru fordert niemals jemanden auf, seine Religion zu wechseln. Er wird ihn fördern, die universalen spirituellen Grundlagen zu verstehen, welche die Basis jeder Religion darstellen.
  • Welchem Weg oder welcher Religion man auch immer folgt, sie führen letztendlich alle zum Weg der Gnade des Gurus.

Alle Wege führen letztlich zum Weg der Gnade des Gurus

Ein Guru wirkt durch die spirituelle Kraft der Absicht. Mit dieser spirituellen Macht, die Ihm von Gott gegeben ist, fördert Er die verdienstvollen Schüler einzig durch Seinen Gedanken, sie mögen spirituell wachsen. Ein Gottsuchender/Schüler der Wissenschaft der Spiritualität kann ohne die Gnade eines Gurus und Seine Führung in physischer Form ein spirituelles Niveau von 70% nicht erreichen. In den unteren Entwicklungsstufen der Spiritualität können wir rein durch das Befolgen der Grundprinzipien der Spirituellen Praxis Fortschritte erzielen. Ab einem bestimmten Punkt jedoch wird das spirituelle Wissen so fein, dass wir leicht von negativen Wesenheiten (Geister, Dämonen, Teufel usw.) und ihrem Sechsten Sinn irregeführt werden können. Man braucht einen hochentwickelten spirituellen Führer in der menschlichen Form, der uns den Weg für weiteren spirituellen Fortschritt in Richtung Heiligkeit genau vermittelt.

  • Auch nachdem man das Niveau eines Heiligen erreicht hat, muss man Spirituelle Praxis weitermachen, um den beständigen Fluss der Gnade des Gurus sicherzustellen.
  • Er fördert den Studenten, damit er das Wissen der Seele in sich erfährt. Dies ist im Gegensatz zu jenen Menschen mit Sechstem Sinn (ASW), die als Medien auf das Wissen von feinstofflichen Körpern (Geistern) zugreifen. Wenn jemand nur als Medium wirkt, so kann er keine spirituellen Fortschritte machen.
  • Die Beziehung zwischen Guru und Schüler ist rein, und die Liebe, die der Guru für Seinen Schüler hat, ist bedingungslos und ohne Erwartungen.
  • Der Guru ist allwissend und kann sich daher auch dann um den Schüler kümmern, wenn Er körperlich nicht mit ihm zusammen ist.
  • Der Guru lehrt immer auf positive Art. Er würde uns zum Beispiel anweisen, eine der folgenden Spirituellen Praktiken zu machen – je nach unserer spirituellen Reife: „Singe Lieder der Hingabe, chante den Gottesnamen, mache Dienst an Gott usw.“ Er wird niemals etwas negativ formulieren, wie „Trink keinen Alkohol, benimm dich nicht auf diese Art usw.“ Der Grund hierfür ist, dass das Lehren, bestimmte Dinge nicht zu tun, sich auf der psychologischen Ebene bewegt und somit aus der Sicht des spirituellen Wachstums nicht zum Ziel führt. Der Guru konzentriert sich auf die Spirituelle Praxis des Schülers. Mit der Zeit wird der Schüler die Fähigkeit entwickeln, Gewohnheiten, die ihm schaden, selbst abzulegen.

  • Obwohl die Wolken es gleichmäßig regnen lassen, sammelt sich das Wasser nur in den Kratern, während die Gipfel kein Wasser aufsammeln. Ebenso unterscheiden auch Gurus und Heilige nicht. Das Geschenk der Gnade geht an alle Menschen gleichermaßen, doch nur diejenigen mit der reinen Absicht, spirituell zu lernen und zu wachsen, sind wie die Krater, die in der Lage sind, den Vorteil Ihrer Gnade zu empfangen und zu behalten.
  • Der allwissende Guru weiß intuitiv, was am besten für den Schüler ist, um seinen spirituellen Fortschritt zu fördern. Er führt auf der Grundlage eins-zu-eins.

8. Wie erkennen und finden wir einen spirituell entwickelten Führer?

Die SSRF definiert den Ausdruck ‘feinstoffliche Welt’ oder ‘spiritueller Bereich’ als diejenige Welt, die jenseits des Begriffsvermögens der fünf Sinne, des Geistes und Intellektes ist. Die feinstoffliche Welt bezieht sich auf die unsichtbare Welt der Engel, Geister, Himmel usw., die nur mit unserem Sechsten Sinn wahrgenommen werden kann.

Für einen Schüler der Spiritualität ist es schwierig, die Fähigkeiten eines Gurus abzuschätzen. Ein Schüler kann einen Lehrer nicht prüfen.

Um jemanden wirklich prüfen zu können, muss man auf dem jeweiligen Gebiet höher stehen als jene Person. Ein Schüler kann niemals einen Guru prüfen. Außerdem sind die Qualitäten eines Gurus auf der feinstofflichen, spirituellen Ebene und daher mit den fünf Sinnen, Geist und Intellekt nicht erfassbar. Nur mit einem hochentwickelten Sechsten Sinn ist dies möglich.

Dies bringt einen spirituellen Durchschnittsmenschen in die Verlegenheit, wem er denn nun tatsächlich folgen soll?

Die Spiritual Science Research Foundation (SSRF) empfiehlt, nicht nach einem Guru zu suchen. In fast allen Fällen besitzen wir einfach nicht die nötige spirituelle Reife, um einen spirituellen Führer bzw. Guru zu erkennen und zu wählen.

Ein sattvischer Intellekt wird von der vorherrschenden feinstofflichen Sattva-Grundkomponente bestimmt und entsteht durch Spirituelle Praxis. Er ist über den Gebrauch für rein weltliche Ziele hinausgewachsen und verschreibt sich dem Dienst an Gott und dem spirituellen Wachstum. Solange wir über keinen sattvischen Intellekt verfügen, ist es sehr schwer, die innewohnende Bedeutung Heiliger Texte wahrhaft zu verstehen.

Um unsere eigene Wahrnehmungsfähigkeit zu steigern, müssen wir regelmäßig Spirituelle Praxis gemäß den sechs Grundprinzipien der Spirituellen Praxis machen. Dies allein sichert spirituelles Wachstum und die Entwicklung eines sattvischen Intellekts. Das alles durchdringende Lehrende Gottesprinzip (der unmanifeste Guru) beobachtet uns alle beständig. Wenn wir ein spirituelles Niveau von ungefähr 55% erreicht haben, kommt ein Guru in menschlicher Form in unser Leben. (Das modale spirituelle Niveau der heutigen Menschen beträgt 20%). Ab 55% hat ein Schüler der Spirituellen Wissenschaft die spirituelle Reife, mit seinem eigenen sattvischen Intellekt zu beurteilen, ob ein Guru echt ist.

8.1 Der falsche bzw. unbefugte Guru

80% der Gurus in der heutigen Gesellschaft sind falsch oder haben keine spirituelle Kompetenz. Das heißt, dass ihr spirituelles Niveau weit unter 70% ist, und sie keinen Zugang zum Universalen Geist und Intellekt haben. In manchen Fällen besitzen sie durch eine spezielle spirituelle Macht, die sie sich angeeignet haben, eine große Fähigkeit, tausende von Menschen anzuziehen.

Zum Beispiel kann eine Person mit einem spirituellen Niveau von 50% fähig sein, von einem frühen Alter an durch spirituelle Kraft Krankheit zu heilen, da er diese Kraft aus der Spirituellen Praxis erhalten hat, welche er in einer früheren Geburt gemacht hat. Der Großteil der Menschheit heutzutage ist mit einem spirituellen Niveau von 20-25% nicht nicht mit der Fähigkeit ausgestattet, zu unterscheiden, ob jemand ein Heiliger ist oder nicht. Im Allgemeinen folgen sie jedoch schließlich jemandem, der sie heilen kann oder die Fähigkeit besitzt, Wunder zu vollbringen.

Als Hilfe für eine spirituell durchschnittliche Person haben wir einige Punkte zusammengestellt, welche auf einen wahren Guru nicht zutreffen. Es sind dies ein paar Punkte, die Ihnen helfen können, mit dem Verstand zu erkennen und herauszufinden, wer ein falscher Guru ist. Dies sind einige Fälle, in denen sich diese falschen Gurus durch ihre Handlungen entblößt haben.

1. Gurus, die in uns ein Gefühl der Unterlegenheit erzeugen und mit ihrer Größe prahlen:

Ein bestimmter Heiliger fragt jeden, der ihm seine Ehrerbietung erweist, nach seinem Namen und Alter. Sind die Fragen beantwortet, sagt er: „Beide Antworten sind falsch. Der Name und das Alter gehören zum Körper. Du jedoch bist die Seele. Diese aber hat weder Name, noch Alter.“ Dann spricht er über Spiritualität und fragt: „Machst du Spirituelle Praxis?“ Wenn jemand das bejaht, fragt er: „Welche Spirituelle Praxis?“ Wenn man antwortet: „Die von meinem Guru empfohlene“, sagt er: „Du konntest nicht einmal die einfachen Fragen über deinen Namen und dein Alter beantworten. Was also hat dich dein Guru gelehrt? Nur ein echter Guru kann diese Fragen beantworten. Komm zu mir. Ich werde es dich lehren.“

Man sollte solchen falschen Gurus sagen: „Eigentlich war deine Frage ohne Bedeutung. Du fragtest mich nach meinem Namen und Alter aufgrund deines Körperbewusstseins (Dehabuddhi), und so antwortete ich ebenso mit Körperbewusstsein.“

Was für ein Guru ist er, wenn er unfähig ist, auf den ersten Blick zu erkennen, ob jemand einen Guru hat, und ob jemandes Spirituelle Praxis in geordneten Bahnen verläuft oder nicht?

2. Solche, die an materiellem Wohlstand und Frauen verhaftet sind

3. Solche, die etwas vortäuschen

Ein Guru beispielsweise benutzt keine Uhr, weil er sich nicht an die Zeitbeschränkungen und ein Uhrenarmband binden will. Doch alle fünfzehn bis zwanzig Minuten fragt er andere: “Wie spät ist es?”

4. Ruhmsüchtige

Manche Menschen, die ein ernsthaftes Verlangen danach haben, als Gurus bekannt zu sein und auch bis zu einem gewissen Grad spirituell entwickelt sind, empfehlen anderen verschiedene spirituelle Praktiken. Meistens machen sie selbst jedoch nicht das, was sie anderen empfehlen. (Sie predigen Wasser und trinken selber Wein). Mit dem Ergebnis, dass Gottsuchende sich durch die empfohlene Spirituelle Praxis spirituell entwickeln, die sogenannten Gurus jedoch nicht.

5. Diejenigen, welche die Abhängigkeit der Schüler fördern

Manche Gurus glauben, dass sie nicht mehr von Bedeutung sein werden, wenn sie ihren Schülern all ihr spirituelles Wissen vermitteln. Daher geben sie nicht ihr gesamtes Wissen an ihre Schüler weiter.

9. Zusammenfassung

Das Folgende sind die Hauptpunkte dieses Artikels:

  • Ein Guru ist ein spiritueller Führer, der ein spirituelles Niveau über 70% hat.
  • Suchen Sie keinen Guru, da Sie höchstwahrscheinlich nicht sicher beurteilen können, ob die Person, nach der Sie ausschauen, auch wirklich ein Guru ist.
  • Machen Sie lieber Spirituelle Praxis und achten Sie darauf, dass diese mit den sechs Grundprinzipien der Spirituellen Praxis übereinstimmt.
  • Ohne die Gnade des Gurus kann man Heiligkeit nicht erreichen, d.h. ein spirituelles Niveau von 70%.