Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung zur Selbstanalyse des ursächlichen Grundfehlers
- 2. Eine schnelle und einfache Methode der Selbstanalyse
- 2.1 Persönlichkeitsfehler oder Aspekt des Egos, der sich zeigte (Spalte G)
- 2.2 Selbstanalyse – praktisches Beispiel 1 – Falsche Aktion/Nicht-Aktion
- 2.3 Selbstanalyse praktisches Beispiel 2 – Falsche Reaktion.
- 2.4 Selbstanalyse – praktisches Beispiel 2 – Falsche Aktion (tiefer graben)
- 2.5 Die Tabelle ausfüllen
1. Einführung zur Selbstanalyse des ursächlichen Grundfehlers
In diesem Kapitel erklären wir weiter, wie die BPF Tabelle zur Selbstanalyse ausgefüllt wird. Im letzten Kapitel konzentrierten wir uns darauf, zu verstehen, wie schwerwiegend ein Fehler und seine Auswirkung sein können. Jetzt wollen wir die Ursache der falschen Aktion oder Reaktion analysieren.
2. Eine schnelle und einfache Methode der Selbstanalyse
Wenn Sie das nächste Mal erkennen, dass Sie einen Fehler gemacht haben, oder jemand hat Sie darauf hingewiesen, ist das eine gute Gelegenheit für eine Selbstprüfung und Analyse, um die Selbstwahrnehmung zu verbessern. Der Fehler kann klein sein oder groß, ist aber auf alle Fälle eine Gelegenheit, den eigenen Geist zu verstehen. Die Analyse konzentriert sich auf, ‘Welcher meiner Persönlichkeitsfehler verursachte diese Fehlleistung?’
Um zum Grund des Persönlichkeitsfehler zu gelangen, der dafür verantwortlich ist, muss man ergründen, warum man die falsche Handlung gesetzt oder falsch reagiert hat, indem man sich selbst Fragen stellt. Dann vermerkt man diese Analyse in den Spalten G, H. I u. J der BPF Tabelle, die zur Selbstanalyse dient. Im Folgenden finden Sie einen Speicherauszug der Tabelle zur Selbstanalyse, um Fehler, die Sie gemacht haben, zu dokumentieren.
2.1 Persönlichkeitsfehler oder Aspekt des Egos, der sich zeigte (Spalte G)
In Spalte G gibt es zwei Möglichkeiten, einen Fehler zu einzustufen, je nachdem es ein Fehler aufgrund des eigenen Egos oder nur ein Persönlichkeitsfehler ist. Abhängig davon, was wir im Dropdown in Spalte G wählen, werden wir in den Spalten H, I und J eine Liste von Ego-Manifestationen oder Persönlichkeitsfehlern finden, aus denen wir auswählen können.
Wir können also entscheiden, ob ein Fehler aufgrund eines Persönlichkeitsfehlers oder das Ergebnis einer Ego-Manifestation ist.
Eigentlich entstehen alle PFs durch das Ego. Ego ist etwas, dass tiefer verwurzelt ist als PFs, die eine vordergründigere Manifestation des Egos sind. Um also zu entscheiden, ob ein Fehler infolge eines Persönlichkeitsfehlers oder aufgrund von Ego entstand, fragen Sie sich selbst, wie festsitzend der Fehler ist. Wenn es ein zufälliger Fehler ist, dann wählen Sie PF, ist er aber ein starker Charakterzug, dann wählen Sie Ego. Bedienen Sie sich des Arbeitsblattes, das verschiedene Persönlichkeitsfehler und Ego Punkte anführt als Leitfaden, um zu verstehen, wie Fehler eingeteilt werden.
Der nächste Schritt ist, die Spalten H, I und J auszufüllen nachdem man verstanden / analysiert hat, was die Persönlichkeitsfehler oder Ego-Anteile waren, die zu dem Fehler beigetragen haben.
In Teil 2.2 bis 2.6 im Folgenden erklären wir, wie man genau analysiert um die Tabelle richtig auszufüllen.
2.2 Selbstanalyse – praktisches Beispiel 1 – Falsche Aktion/Nicht-Aktion
Nehmen wir einmal an, es ist Ihnen aufgefallen, dass folgender Fehler passierte – “Ich wusch die Kaffeetasse nicht aus, nachdem ich Kaffee getrunken hatte”.
Das ist also eine falsche Handlung, Sie müssen sich also selbst fragen, ‘Warum habe ich die Kaffeetasse nicht abgewaschen?’
Hier nun einige mögliche Antworten. Den Grundfehler findet man, indem man den vorherrschenden Gedanken sucht, der das Nicht-abwaschen der Kaffeetasse ausgelöst hat. In der folgenden Tabelle zeigen wir, wie diese Analyse durchgeführt werden kann.
Gedanke hinter dem Fehler | Möglicher persönlicher Grundfehler |
---|---|
Ich habe die Kaffeetasse nicht abgewaschen, weil ich es unter meiner Würde fand. Meine Zeit ist für wichtigere Dinge wie Computerarbeit, meine Frau kann all diese täglichen Arbeiten erledigen. | Stolz |
Ich hatte die Absicht, die Kaffeetasse abzuwaschen, aber ich war gerade mit dringenderen Aufgaben beschäftigt, später aber habe ich es nicht gemacht. | Mangelnde Planung und Organisation oder Planlosigkeit |
Ich wollte es nicht gleich, sondern später machen. Ich wollte mich nur etwas niederlegen und entspannen. | Faulheit |
Ich habe schon so viele Dinge erledigt und meine Familie sollte mir helfen und die Kaffeetasse abwaschen. | Erwartungen |
Wie Sie erkennen können, hängt das Nicht-Abwaschen der Kaffeetasse von dem auslösenden Gedanken ab, Sie müssen also den Persönlichkeitsfehler gemäß dem Gedanken in Spalte H, I und J eintragen.
2.3 Selbstanalyse praktisches Beispiel 2 – Falsche Reaktion.
In diesem Abschnitt behandeln wir die kritische Beurteilung einer falschen Reaktion.
Johanna wurde sich einer Reaktion bewusst. Ich ärgerte mich über meinen Abteilungsleiter, weil er meine Kollegin (Tina) lobte, statt mich zu loben.
Um eine Selbstanalyse zu machen, muss sich Johanna fragen, ‘Warum ärgerte ich mich, als mein Abteilungsleiter Tina lobte?’
Abhängig vom Gedanken, durch den der Ärger hervorgerufen wurde, kann Johanna beurteilen, welcher Persönlichkeitsfehler diese Reaktion in ihr hervorgerufen hat.
Gedanke, der die Reaktion hervorruft | Möglicher Grund-Persönlichkeitsfehler |
---|---|
Mein Abteilungsleiter lobt immer nur Tina und beachtet mein Bemühen nie. Ich werde niemals auch nur bemerkt, wie sehr ich mich auch anstrenge. | Eifersucht |
In meiner letzten Arbeit lobte man mich auch nicht. Sogar zuhause anerkennt man meine Bemühungen nicht. Bin ich nicht gut genug? | Unsicherheit |
Mein Abteilungsleiter ist parteiisch. Ich habe bessere Arbeit geleistet als Tina. | Vorurteil |
Ich werde Tina bloßstellen, weil ich meine, dass sie nicht so gut ist. | Ärger und Rachsucht |
2.4 Selbstanalyse – praktisches Beispiel 2 – Falsche Aktion (tiefer graben)
In manchen Fällen könnte man sich noch mehr Fragen stellen, um tiefer zu gehen und zu der Grundursache des Persönlichkeitsfehlers zu gelangen, der die falsche Handlung oder Reaktion auslöste. Sehen wir uns ein Beispiel an:
Vorfall: Ich benahm mich übertrieben witzig, als ich meine Schulkameraden an einem Klassentreffen nach vielen Jahren wieder traf. Einige von ihnen reagierten negativ auf meine übertriebene Witzigkeit. (Humor ist an sich nicht schlecht – aber übermäßig Spaß machen kann für andere belästigend sein. Daher kann übertriebenes Witze machen ein eigener Fehler sein, doch wenn man ihn weiter untersucht, könnte man tief in sich noch etwas entdecken. Daher sollte man etliche ‘warum’ -Fragen stellen, um die verschiedenen Gründe zu erkennen, die Ursache dieses Fehlers sein könnten.)
2.5 Die Tabelle ausfüllen
Es ist wichtig, dass wir alles aufschreiben, von dem wir spüren, dass es eine Kombination von Persönlichkeitsfehlern ist, die zu dem Fehler etwas beitragen. Daher bieten wir 3 Spalten an (H, I und J) um diese Fehler / Ego Manifestationen aufzuschreiben. In Spalte H müssen wir den ursprünglichen Fehler schreiben, in I und J können wir die weiterführenden Fehler / Ego Manifestationen schreiben.
Zum Beispiel in dem Fehler – “Ich war zu faul, das Geschirr nach dem Essen abzuwaschen”. Der ermittelte Hauptfehler könnte ‘Faulheit’ sein, während der nachgeordnete, der dazu beitrug, dass der Fehler stattgefunden hat, ‘Aufschieben’ sein könnte.
Infolgedessen, nachdem man den PF in Spalte G geschrieben hat, sollte man für diesen speziellen Fehler in ‘Fehler 1’ (Spalte H) Faulheit und Fehler 2 (Spalte I) ‘Aufschieben’ einsetzen. Wenn einem keine weiteren Persönlichkeitsfehler dazu einfallen, kann man Fehler 3 (Spalte J) frei lassen. Bitte beachten Sie, dass es entscheidend und wichtig ist, dass Sie mindestens einen Grundfehler für jeden Fehler eintragen.